Politik / Wirtschaft St. Alban

Eine noch schönere Strasse für uns!

Einige AnwohnerInnen in der Dalbe sind enttäuscht und aufgebracht, da sie beim Erarbeiten des Projekts für die St. Alban-Vorstadt nicht einbezogen wurden. Nun wurde ein Referendum dagegen eingereicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Umgestaltung ein Gewinn für uns wird!

Erstaunt las ich in der letzten Ausgabe dieses Quartierblatts, dass ich an einer Infoveranstaltung zur Umgestaltung als Einzige für das Aufwertungsprojekt gewesen sein soll. Ich war aber – bedauerlicherweise – gar nicht an dieser Veranstaltung. Claudio Bachmann muss mich verwechselt haben. Richtig ist, dass auch ich das Projekt befürworte – und ich weiss, dass ich bei Weitem nicht die Einzige bin.

Vor über dreieinhalb Jahren wurde für die Innerstadt, zu der auch die St. Alban-Vorstadt gehört, ein Gestaltungskonzept verabschiedet, welches bereits an einigen Orten umgesetzt wurde. Am Spalenberg, am Münsterberg – oder eben auch in der Rittergasse und in einem Teil der Malzgasse. Finden Sie nicht auch, dass es Sinn macht, unsere schöne Altstadt einigermassen einheitlich zu gestalten, so dass sie ein gepflegtes, zusammenhängendes Bild abgibt? Ich persönlich finde es optisch richtig schön, und es gefällt mir besonders, dass die historischen Gebäude so noch besser zur Geltung kommen.

Wenn auch Sie die Gestaltung so zwar ansprechend finden, sich aber aufgrund von Sicherheitsbedenken dagegen sträuben, gebe ich Ihnen Folgendes zu bedenken: Wenn – wie es in der Rittergasse zu beobachten ist – Autos auf den gepflasterten Gehbereichen parkieren oder Velofahrer auf diesen Bereich ausweichen, ist dann die Gestaltung schlecht oder ist das Verhalten dieser Verkehrsteilnehmenden falsch? Und gibt es nicht geeignete Massnahmen, um dafür zu sorgen, dass die Regeln eigenhalten werden, statt dass wir deswegen auf eine begrüssenswerte Aufwertung einer Strasse verzichten? Mit der neuen Gestaltung wird die St. Alban-Vorstadt nämlich zur Begegnungszone. Das bedeutet, FussgängerInnen haben Vortritt, können die Strasse leichter überqueren und es darf nur noch mit 20 km/h gefahren werden.

Das Parlament hat die Bedenken der Anwohnenden ernst genommen und der Grosse Rat hat zusätzliche Mittel gesprochen, damit das Einrichten der neuen, weitaus wohnlicheren Begegnungszone mit einer Informationskampagne begleitet werden kann und die Gehbereiche wo nötig mit Steinpollern geschützt werden können.

Denken Sie bei der Abstimmung im Februar daran: Eine Sanierung der Strasse fällt sowieso an (Erneuerung der Leitungen und des Belags) und ein Erhalt der Trottoirs ist wegen der engen Stellen innerhalb der geltenden Normen (Behindertengerechtigkeit) mit Erhalt der Parkiermöglichkeiten ohnehin nicht möglich. Wenn also sowieso gebaut werden muss, sagen wir doch Ja zu mehr Lebensqualität mit der neuen Gestaltung, die auch zum Flanieren und zu mehr Begegnung einlädt.