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GAW-Werkstatt: Baloise Session

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, gab sich die Ehre an der regelmässig durchgeführten GAW-Werkstatt. Ein Einblick in den 8,5-Mio.-Event.

Von der Helferin zum CEO

1999 kam Beatrice Stirnimann als Helferin zur damaligen Avo-Session. Bereits 2005 wurde sie zum operativen CEO gewählt und amtet seitdem sehr erfolgreich mit ihrem jungen Team. Dieses bleibt sehr konstant und besteht hauptsächlich aus Frauen (Verhältnis 9 zu 3). Die 12 Personen arbeiten das ganze Jahr hindurch fix, alle anderen Helfer sind freie Mitarbeiter. 

Hohe nervliche Belastung

Obwohl der Grossevent kurz vor dem Start steht, sind knapp 60 % aller Musikerverträge noch nicht unterschrieben. Das sei normal, und der gute Ruf würde das so erlauben, auch wenn eine Absage natürlich schwer wiegen könne. Die Künstlerinnen und Künstler schätzten an der Baloise Session das «kleine aber feine» Ambiente. Die 1500 Besucher, verteilt auf 248 Tische, liessen ein sehr intimes Ambiente zu, welches von beiden Seiten sehr geschätzt würde.  

Über den Tisch gezogen

Das Vertrauen zu Künstlerinnen und Künstlern aufzubauen, daure oft viele Jahre. Zu oft würden diese nämlich von Veranstaltern und Agenturen über den Tisch gezogen; am schwierigsten seien Verträge im Rock ‘n’Roll-Bereich. Durch das sympathische Festival und das langjährige Team geniesse die Baloise Session einen sehr guten Ruf bei den Künstlerinnen und Künstlern. Daraus resultierten Verträge, die überlebenswichtig seien und weniger extravagante Künstlerwünsche, die massiv ins Geld gehen können. Grace Jones wollte damals eine Spezialbühne mit Lift, ansonsten seien die Künstlerwünsche aber in einem vernünftigen Rahmen. Meist würden sie heimatverbundene Ausstattungen wollen, da sie praktisch das ganze Jahr hindurch unterwegs seien.

Fundament

Die Finanzierung basiere auf Eintrittspreisen zwischen Fr. 60.– und 170.–; den grössten Teil steuerten allerdings Gönner und Sponsoren bei (auch die GAW gehört seit fast 20 Jahren als Catering Partner dazu). Obwohl man mit fast 1000 Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt stehe, seien eine Vergrösserung und ein Standortwechsel nicht geplant. Das Risiko, den Charme zu verlieren, wäre einfach zu gross. (mQ)