Die Eröffnung des Tierheimes an der Birs vom 7. Juni ist ein wichtiger Meilenstein in der 121-jährigen Geschichte der Institution. Dementsprechend illuster war die Gästeschar mit u.a. dem Basler Regierungsrat Lukas Engelberger und seinem Baselbieter Amtskollegen Thomas Weber.
Erste Überlegungen über den Umbau des ehemaligen Gebäudes des Tierschutzes beider Basel in der Breite machte der Architekt Daniel Schmid bereits vor 10 Jahren. Das danach eingeführte Tierschutzgesetz schuf neue Voraussetzungen bei der Tierhaltung, die mit dem Umbau des bestehenden Gebäudes nicht hätten erfüllt werden können. Zwei Jahre lang wurde intensiv nach einem neuen Standort gesucht, leider vergeblich! Deshalb wurde im Jahr 2011 beschlossen, dass am bestehenden Standort ein Neubau entstehen soll. Die Umsetzung wurde nach der Planungsphase mit dem Spatenstich von 2015 gestartet. Runde 40 regionale Firmen mit über 300 Planern und Handwerkern waren am Projekt beteiligt.
Lobende Worte der Regierungen
Sowohl der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger wie sein Baselbieter Amtskollege Thomas Weber lobten den Einsatz und die Bedeutung des Tierheimes beider Basel. Viele der anfallenden Aufgaben würden immer noch ehrenamtlich erfüllt, dazu gehörten die Beratung bei Fragen zur Tierhaltung und die Aufnahme von beschlagnahmten Tieren, deren Zahl steige. Wertvoll sei ebenfalls der Lehrpfad für Schüler, der ein wichtiger Baustein bei der Förderung des sozialen Empfindens und Handelns darstelle.
Besonders erfreulich sei, dass die rund 330 betreuten Tiere unter tiergerechten Bedingungen leben könnten. Damit könne der Verein seine seit 121 Jahre umfassende Tätigkeit entsprechend seiner zur Tradition gehörenden Ansprüche auf idealem Niveau weiter führen. Einen speziellen Dank richteten die Regierungsvertreter an die Geschäftsleiterin Béatrice Kirn und an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für die rund 10 Jahre dauernde Neuorientierung stark engagiert hätten. Und mit einem Augenzwinkern ergänzte Lukas Leuenberger: «Freude herrscht, weil der Kanton die eingegangene Bankgarantie nicht einlösen muss.»
Grosse Erleichterung, aber …
Die Strapazen der letzten Jahre, die Geschäftsführerin Béatrice Kirn auf sich nehmen musste, sah man ihr im heissen Sonnenlicht bei der Eröffnung an. Ebenso war auch die grosse Erleichterung über das Erreichte sichtbar. Nach einer langen Zeit der Ungewissheit, das Projekt doch realisiert zu haben, löste Emotionen aus. Ebenso wurden sie und ihre Mitarbeitenden für vieles entschädigt, für das, was sie mit dem Projekt durchstehen mussten.
Spürbar wurde auch die Belastung, welche die jüngst aufgekommenen negativen Stimmen auslösen. Da wird zum Beispiel die Bausumme von 12 Mio. Franken kritisiert oder der Vorwurf gemacht, man habe einen Palast hingestellt. Besonders schmerzt, dass die Kritiker sich schwertun, auf die Ursachen und Hintergründe einzugehen. Ebenso wird übersehen, dass ein Gebäude entstanden ist, das akribisch zum Wohl der hier lebenden Tiere geplant worden ist. Dank der Basler Kantonalbank BKB habe das Projekt auch finanziell realisiert werden können. Nun gelte es, die bestehenden Hypotheken schrittweise amortisieren zu können. Dazu sei man froh um weitere Zuwendungen. Gleichzeitig dankte Béatrice Kirn allen Unterstützern für ihre bisherigen und zukünftigen Beiträge.