Wenn ich morgens um 7 Uhr aus dem Fenster gucke, geniesse ich einen herrlichen Blick in die Umgebung. Nein, den Rhein sehe ich nicht, dafür aber x-tausend hell beleuchtete Büros in den «Wolkenkratzern» von Basel. Da arbeiten schon alle! Sogar in den obersten Etagen brennt Licht …!
Bei der Basler Zeitung brennt das Licht die ganze Nacht, auch wenn Zürich den Manteltext liefert. Sogar in der Kindertagesstätte ist schon Hochbetrieb. Eltern kommen und gehen, bringen die Kleinen und der Frühstücksschoppen ist schon bereit. Jemand raucht auf seinem Balkon die erste Zigarette des Tages.
Wenn ich aber bis spät in die Nacht Bürolichter brennen sehe, weiss ich, dass das Reinigungspersonal noch am Schwitzen ist.
«Basel ist eine tolle Kulturstadt, da würde ich auch gern wohnen», sagen die Leute oft zu mir, hängen aber gleich die Frage an: «Siehst Du den Rhein von der Wohnung aus?» – «Nein, ich bin kein Schwimmer, ich bevorzuge den Blick auf mein kleines Manhattan», antworte ich. Aber in Bälde werden auch wieder zwischen den Häusern die grünen Frühlingsblätter an den Bäumen zu sehen sein.
2018 gab es keine EMIL-Bühnenauftritte. Oft brannte auch in unserer Wohnung das Licht bis spät in die Nacht, denn ich arbeitete intensiv an meinem Programm «Alles Emil, oder?!», mit dem ich am 12. April im Theater Fauteuil Première habe und das ich dann zwei Monate am Stück spielen werde.
Es gab aber auch Abende, da war bei uns alles dunkel, denn wir genossen die Theater und Kinos von Basel und sahen Spannendes, Lustiges, Eindrückliches und auch Flops. Vielen Dank an all die Kulturtäter!
Nun will ich Sie aber nicht länger aufhalten. Vermutlich müssen auch Sie um 7 Uhr im Büro das Licht anschalten. Aber ein EMIL-Abend im Fauteuil liegt schon drin, oder?
Herzlich, Emil Steinberger