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Warum musste die Pappel weichen?

Kreischende Motorsäge, stauender Verkehr, Gärtner mit Helmen und ein grosser Kran. So geschehen am 21. Juni in der Lehenmattstrasse. Ein grosser, strammer Baum, der von «Grüne» strotzt, wird gefällt. Was ist denn da los?

Nachbarn, Passanten und vorbeifahrende Autofahrer und Buspassagiere trauten ihren Augen nicht. Wie ist es möglich einen solchen Baum zu fällen. Ist das eine verdeckte Aktion? Kann man noch etwas dagegen tun? Die Polizei fährt vor. Mii Quartier war auch vor Ort und stellte aufkommende Fragen. Der Polizist ist gekommen, weil scheinbar eine Bewilligung fehle? Aber nicht wegen der Fällung, sondern dem Sperren einer Fahrspur. Das entpuppte sich dann aber als Missverständnis. Das Gespräch mit dem Verantwortlichen des Haeflyareals, auf dem der Baum stand, brachte interessante Informationen an den Tag.

Gefährlich unsichtbar

Einmal pro Jahr lässt die Firma Haefely ihre grossen Bäume untersuchen. Röntgen wie man dem sagt. Das gelangte man zu einem bedauerlichen Resultat. Von aussen präsentiere sich die Pappel gesund und schön, innen war sie krank und hohl. Da stand recht eigentlich eine Röhre, deren Durchmesser so gross war, dass ein Mensch hätte hindurchkriechen können. Die Pappelwände waren nur noch dünn. Ein Baum in dieser Grösse mit seinem tonnenschweren Gewicht stand stark geschwächt da. Undenkbar, was da in der bewohnten Nachbarschaft und der Strasse alles hätte passieren können, wenn ein kräftiger Wind zum Stürzen gebracht hätte.

Das eingespielte Garten- und Försterteam beeindruckten gemeinsam mit dem Kranführer durch ihr kompetentes und eingespieltes Vorgehen beim Fällen der doch mächtigen Pappel. Unter der Einhaltung der bestehenden Sicherheitsvorgaben, wie etwa der korrekten Sicherung jener Personen, die in der Höhe arbeiteten, sägten sie die am Kranseil zuvor befestigten Baumstücke vom Stamm. Sobald ein Segment abgeschnitten war, hob der Kran das Stück vom Stamm weg und legte es auf die gesperrte Fahrspur. Später fuhr ein Speziallastwagen vor, auf den die Stücke verladen und dann abtransportiert worden sind. Kurz vor Mittag waren nur noch kleine Kratzspuren auf dem Teer zu sehen, die für eine kurze Zeit an die gefällte, kranke Pappel erinnerten, von der eine grosse Gefahr für die Passanten ausgegangen war.