Life

Richtig aber falsch

Der Ärger über Velofahrer nimmt kontinuierlich zu. Das Fahren auf dem Trottoir gehört schon fast zum Standard, dazu kommt das Ignorieren der Verkehrsregeln. An «Mii Quartier» werden zunehmend Reklamationen und Ängste weitergeleitet.

Jedes Velo entlastet den Verkehr und ist sauberer als jedes andere Verkehrsmittel. Das ist die beste Basis für viel Sympathie. Diese ist allerdings zunehmend angeschlagen und resultiert aus dem regellosen Verhalten von immer mehr Velofahrenden. 

Schwergewichtig dabei ist das selbstverständlich gewordene Fahren auf dem Trottoir – meist sogar neben extra markierten Velospuren auf der Strasse! Mütter mit Kindern, Hundespaziergänger, ältere Menschen und Menschen mit Rollatoren oder Rollstuhl gefährdet dieses Verhalten massiv und verursacht ein unsicheres Gefühl bei den Personen, für die wir Trottoirs erstellt haben.

Genügend Alternativen vorhanden

Ob den Fussweg am Teich entlang oder vom Birsköpfli zum St. Jakob hoch – die Alternativen sind vorhanden. Genug breite Velospuren auf der Birs- oder der Lehenmattstrasse stehen zur Verfügung. Klar, es gibt einen Mehrweg von jeweils rund hundert Metern. Erinnert man sich aber an das Gezwänge einer Veloumfahrung in Basel, welche einen erheblichen Mehrweg bedeutet hätte, so kann man heute davon ausgehen, dass dieses teure Objekt nur mässig benutzt worden wäre.

Polizeikontrollen gefordert

Die Bewohner fordern vermehrt Polizeikontrollen, wie bei anderen Verkehrsteilnehmern auch. Ob diese aber an einem 50-Meter-Stück (Bild) sinnvoll sind, kann jeder für sich selbst entscheiden. Massive Trottoirkontrollen oder Geschwindigkeitsmessungen am St. Alban Rheinweg sollten Priorität haben. Das ist aber wahrscheinlich ungemütlicher für die Polizeibeamten. Doch ruft nicht die Polizei die Bevölkerung dazu auf, mitzudenken? Ja dann, liebe Polizei, nehmt das endlich ernst, auch wenn viele Schimpfwörter herabprasseln werden. 

Oft sieht man ältere Velofahrerinnen und Velofahrer auf der Strasse, die sich vorbildlich an alle Regeln halten: Vortritt gewähren, den Arm beim Abbiegen raushalten und die offiziellen Wege benutzen. Chapeau! So wird das Velofahren wieder zum beliebtesten Verkehrsmittel. (flu)